Mittwoch, 6. Oktober 2010

Der Tod in der Literatur

Tod und Literatur scheinen zusammenzuhängen wie Pech und Schwefel. Liest man nicht gerade „leichte“ Lektüre wie beispielsweise Bridget Jones oder anderes aus dieser Rubrik (was ich hier nicht verteufeln will, ich liebe Bridget Jones!) oder Kinderbücher für die ganz Kleinen, dann gibt es in fast jedem Buch einen Todesfall. Prinzipiell. Viele Bücher fangen sogar mit einem Todesfall an. (So wie zum Beispiel Der König der Komödianten von Charlotte Thomas. Wirklich, wirklich tolles Buch, aber am Anfang steht auch ein Todesfall. Damit kommt die ganze Geschichte erst ins Rollen.)
Vor allem durch den jetzigen „Vampir-Hype“ sterben in Büchern grundsätzlich so einige Leute. Als wäre es von der Literatur und der Leserschaft so verlangt.
Ich find das jetzt gar nicht so schlecht, immerhin gehört der Tod zu unserem Leben. Aber was mir wirklich sauer aufstößt? Das sind so Geschichten, wo am Ende irgendwie…jeder stirbt. So wie Romeo und Julia zum Beispiel. Ewiges Leiden, und dann sterben’s beide. Was hat das bitte für einen Sinn? Nein, ich will’s echt wissen. Was bringt es, das zu lesen, wenn am Ende beide sterben und irgendwie…nichts übrig bleibt? Das ganze Leiden umsonst war? Ist doch mit den meisten Opern auch so (siehe La Traviata zum Beispiel, die Lieblingsoper von meiner Mutter), dass am Ende mindestens eine Hauptperson, oft sogar beide sterben. Wozu leidet man da bitte ewig mit, wenn am Ende gestorben wird, was das Zeug hält? A und B verlieben sich, Drama, sie dürfen nicht zusammen sein, und dann, wenn’s irgendwie gehen könnte, sterben sie. Oder nur er stirbt. Oder nur sie. Und dann war alles voll umsonst.
Ich versteh’s irgendwie echt nicht. Ein Grund mehr, warum ich Romeo und Julia nicht wirklich mag, obwohl ich Shakespeare heiß und innig liebe. Ein ewig kitschiges Buch, wo der Kerl rumjammert, das Weib rumjammert, dann wird gestorben und aus. Yaaay.
(Oder Die Leiden des jungen Werther. Waaahhh, hab ich das gehasst. Da war ich wenigstens froh, als der Kerl endlich abgedrückt hat. Hat ja lang genug darüber lamentiert.)

2 Kommentare:

Firyar hat gesagt…

Weil's im wahren Leben auch nicht immer so ausgeht, dass der, der leidet, am Ende als "Wiedergutmachung" überlebt ;) Es reißt den Leser aus der rosa Wolkenwelt, kann ihn mobilisieren, sein eigenes Leben wertvoller einzuschätzen, weil er sieht, dass es nunmal doch auch mal endet.
Ich persönlich mag Bücher, die so enden. Andererseits les ich keine Manga, wo das Liebespaar am Ende tot ist. Da muss rosa Wolkenwelt sein :D

Therry hat gesagt…

Romeo und Julia mochte ich auch nicht wirklich leiden :/ Zu schnulzig, zu schwülstig...

Ich bin glücklicherweise die letzte Zeit noch nicht auf ein Buch gestoßen, in dem spätestens zum Schluss alle sterben :) ...