Donnerstag, 26. Juni 2008

Die EM - und was sie aus Menschen macht

Das Finale rückt näher und näher, und das supertolle, wahnsinnig gute und absolut wunderbare Deutschland ist im Finale. Und Österreich war nicht einmal im Viertelfinale. Und ich bin jetzt mal voll miesepetrig und sage – ich mag die Deutschen nicht! Sie sind arrogant, vor allem die Fans. Aber das sage ich ja nur, weil ich ein schlechter Verlierer bin und den Deutschen den Sieg vermiesen will, nachdem sie Österreich geschlagen haben.

Nein, die deutsche Mannschaft ist voll nicht arrogant, Und nein, sie spielen nicht unfair! Sie foulen nicht. Sie machen keine riesigen Dramen draus, wenn sie mal zu Boden fallen. Und um Himmels willen trödeln sie gegen Ende voll nicht rum, damit die andere Mannschaft keine Chance mehr hat. Das machen ja alle – nur die tollen Deutschen nicht! Und die deutschen Fans freuen sich doch nur über ihren Sieg – es ist voll nicht arrogant, sich selbst schon als EM-Meister anzusehen und bei jedem Spiel, in dem die Mannschaft nicht so gut war, dem Schiri und der bösen gegnerischen Mannschaft, die ja soooooo gefoult hat, die Schuld zu geben.

Wie ich darauf komme? Jeder kennt doch sicher das große Gelbe – das SF. Und dort gibt es einen Thread zur EM. Nette Lektüre für alle, die wissen wollen, wie primitiv deutsche Fans sich aufführen können. Und ja – das ist primitiv. Harmlose User, die sagen, dass sie die Deutschen nicht mögen und das Gehupe, da sie in der Nähe des Stadions wohnen, nervig finden, werden angezickt und in andere Threads verfolgt damit die Personen auch ganz sicher wissen wie Unrecht sie doch haben. Denn eins ist mal sicher: die Deutschen sind die absolute Übermannschaft und niemand, NIEMAND, darf was gegen sie sagen!!

Dienstag, 24. Juni 2008

Konsumterror - meine Interpretation

Elenaor hat auf ihrem Politikblog einen interessanten Beitrag über Konsumterror geschrieben.

Ich bin froh, dass ich nicht die Einzige bin, die so denkt, und zwar: die Menschen haben zuviel Geld! Sie kaufen sich dies und das, aber freuen sie sich noch darüber? Nein.

Ich kauf mir öfter mal bei Thalia die englischen Klassiker um 3,95 und freu mich immer total, wenn ich einen gekauft hab. Und jetzt stellte sich mir die Frage: Laptop oder Ärzte-Konzert? Ich hab mich für das Ärzte-Konzert entschieden; einen Laptop brauch ich nicht unbedingt dringend, und irgendwann hab ich sicher genug um mir einen zu kaufen. Aber ein Ärzte-Konzert (das zweite dieses Jahr!) in einer Burg gibt’s nur einmal. Das wird sicher ein einmaliges Erlebnis.

Nun, fällt euch was auf? Genau: ich freu mich wie ein Kind, weil ich mir das Konzert (hoffentlich) leisten kann. Das liegt wohl daran, dass ich einfach nicht soviel verdien und das Meiste für dringende Uni-Sachen oder eine neue Brille draufgeht.

Ich hab einmal mit meiner Schwester darüber geredet, wie das mit dem vielen Geld so ist. Und wir waren uns einig: mit weniger Geld ist es besser. Denn dann kann man sich noch freuen, wenn man sich mal was leisten kann.

Freitag, 20. Juni 2008

Wieder da

So, ich bin wieder da. Und ohne über die Vorarlberger zu schimpfen (arrogante, unfreundliche, fremden, -frauen und kinderfeindliche Mistsäcke!!) und über die Fahrt nach Dornbirn zu meckern erzähl ich euch mal ohne Umschweife vom Ärzte-Konzert:

Also. Erstmal haben wir in diesem doofen, unübersichtlichen Messepark ohne Beschildung (ich sage ja – fremdenfeindliche Vorarlberger. Wer nicht von dort kommt, soll auch nicht in die von allen Dornbirnern geliebte Messehalle gehen) die Messehalle gesucht. Endlich gefunden – noch kein Einlass. Also gewartet und so…um 19:45 war dann ungefähr endlich Einlass.

Jedenfalls dann rein in die Halle und meine Schwester natürlich sofort zu den hinteren Reihen. Ich also trübselig nachgetrottet und dort haben wir uns auf so eine Erhöhung gequetscht. Dann kam mal die Vorband – so mexikanischer Ethno-Punk, der anfangs noch ein wenig originell klang, nach zwei Liedern oder so einfach nur noch grausam war. Gut, wir wurden eine halbe Stunde von dieser Band gefoltert. Dann waren sie endlich weg und wir haben dann noch eine halbe Stunde gewartet. Es war heiß, verraucht, stickig und so besoffene Kerle haben uns angepöbelt. Kurz: ich war wenig begeistert. Aber dann! Dann begann endlich Himmelblau – mit den ersten Takten, von niemand anderem gespielt als dem Gott der Götter, dem Frauenflüsterer mit dem tollen Grinsen, the one and only Farin Urlaub. Und als er dann zu singen begann befand ich mich schon fast im Himmel – sagen wir, ich klopfte an die Himmelspforte. Als dann der Vorhang runterkam öffnete sich mir der Himmel und ich war einfach nur begeistert. Nach zwei weiteren Liedern (Lied vom Scheitern und Ein Sommer nur für mich) meinte meine Schwester, dass sie rausgeht, weil sie sich nicht wohl fühlen würde, und dass sie draußen auf mich warten würden. Und ab da begann dann das Konzert – es wurden insgesamt 36 Lieder gespielt, zweieinhalb Stunden lang ohne Pause, eine wunderbare Mischung aus Kultliedern (Zu spät, Westerland, Schrei nach Liebe, Manchmal haben Frauen, Unrockbar etc.), tollen Liebesliedern (Nie gesagt [ich hätte NIE gedacht, dass sie das spielen, es war unglaublich toll!], ½ Lovesong und Wie es geht), sehr vielen Liedern vom neuen Album und anderen tollen Liedern aus den 90ern (Der Graf, Rebell, Ignorama, Vokuhila Superstar, Vermissen Baby, usw.).

Toll fand ich ja, dass Ein Sommer nur für mich als drittes Lied gespielt wurde. Wir wissen ja, dass es ein Lied gegen Nazis ist – und welche Ideologien sind in Vorarlberg besonders vertreten? Hmm? Genau: Rassismus und Rechtsextremismus. Das war wirklich ein perfekter Start für das Konzert. Ich hätte zu gern gesehen, ob es Vorarlberger gab, die nach dem Lied empört die Halle verlassen haben. Jedenfalls war danach mehr Platz dort, glaube ich.

Auch Blödsinn kam keinesfalls zu kurz, wie man es von den Jungs nun mal gewohnt ist. So mussten wir zweimal eine Sitzlaola machen, und es war verdammt lustig. Farin versuchte, den Dornbirnern Funk beizubringen, und sagte in seinem besten (also nicht besonders tollem) Österreichisch, wir sollten bei dem Wort „Pflegeleicht“ in Deine Freundin [wäre mir zu anstrengend] „Ja bist du deppat?!“ rufen – das war auch verdammt lustig! Auch die EM wurde natürlich eingebunden – so widmete Bela seinen Grafen „dem Mann, der die österreichische Ehre verteidigt hat“, also diesem Fußballkerl da, der den Elfer gegen Polen (?) geschossen hat. Und in Deine Schuld sang Farin doch wirklich: „Hast du dich heute wieder gefragt, warum dein Land niemals gewinnt?“. Andere Sprüche (ganz genau weiß ich sie nicht mehr):

„Unsere Seelen sind so schwarz – wir brauchen gar nicht erst zu versuchen, an die Himmelstür zu klopfen.“ (Farin)

„Warum hast du mir das angetan? Ich hab’s von einem Elefanten erfahren...“ (Farin in Zu spät)

„Dornbirn ist das zweite Wien.“ (Bela in Zu spät)

Hach ja. Und Farin war einfach nur wahnsinnig toll. Etwas später hab ich mich nach vorne gedrängt und bin nicht weit von ihm in der Menge gestanden und konnte ihn mir mal so richtig anschauen. Und alles, was ich bis jetzt irgendwie immer als Mythos angesehen hatte – das schwarze Shirt mit dem grauen Kragen, die Totenkopfgitarre, der Kaffee, den er immer trinkt, das tolle Grinsen, seine Blicke zu den anderen, sein Augenbrauenzucken – das war alles da! Ich glaube nicht, dass ich meine Begeisterung beschreiben muss.
Und er hat mich sogar zwei oder drei Mal angesehen! Und einmal hat er total gegrinst und mit der Augenbraue gezuckt und – ach du meine Güte, mich hat’s erwischt. Nach dem Konzert jetzt noch viel schlimmer als je zuvor.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Dann mal weg

Ich bin dann mal weg. Heute abend (ja, heute! Wie die Zeit doch vergangen ist…) ist das Ärzte-Konzert. Wir bleiben noch bis Freitag in Dornbirn und besuchen Verwandte, und ich werde versuchen (hüstel) Mr. Urlaub um den Finger zu wickeln. Auch wenn’s nicht klappen wird…ein bisschen träumen darf wohl sein.
Haare sind gefärbt, Locken sind eingedreht, Outfit ist ausgesucht, MP3-Player ist voll mit Ärzte-Liedern, Tasche ist gepackt, alles fertig.

Wir lesen uns dann wieder am Freitag, wenn ich euch ausführlich vom Konzert erzähle!

Sonntag, 15. Juni 2008

Penguin Popular Classics

Kennt ihr die Bücher? Ich find sie wahnsinnig toll! Zur Erklärung: Penguin Popular Classics ist ein Verlag, der englische Klassiker veröffentlicht, und zwar in Taschenbuchform und ziemlich billig. Zurzeit gibt es sie bei Thalia um 3,95€ das Stück, da hab ich gleich mal kräftig zugeschlagen.


Bis jetzt hab ich davon:

- Charles and Mary Lamb – Tales from Shakespeare
- Jane Austen – Persuasion
- Jane Austen – Northanger Abbey
- Jane Austen – Pride and Prejudice (ich liebe es!)
- Oscar Wilde – The Importance of Being Earnest
- Oscar Wilde – The Picture of Dorian Gray
- Charlotte Brontё – Jane Eyre
- Louisa M. Alcott – Little Women
- Henry James – The Portrait of a Lady

Ich muss mir aber unbedingt noch mehr davon kaufen. Vor allem von Henry James, Oscar Wilde und den Brontё-Schwestern hab ich noch nicht so viele Bücher, und von Louisa M. Alcott’s Little Women brauch ich unbedingt noch die Fortsetzung Great Wives. Über Charles Dickens hab ich mich bis jetzt noch nicht drübergetraut…mal schauen, vielleicht kauf ich mir demnächst Great Expectations.

Dienstag, 10. Juni 2008

Die ersten Auswirkungen der EM

Sie ist also da. Die große, tolle EM. Seit Samstag wird in Österreich und der Schweiz Fußball gespielt: Europas Auge ruht auf uns.
Und die ersten Auswirkungen sind schon da. So hat zum Beispiel eine Freundin gestern während der Vorlesung Zeitungsberichte über die EM gelesen, statt der Vorlesung zu folgen (gut, ich muss sagen dass ich stattdessen eine To do Liste geschrieben hab, weil die Vorlesung langweilig war). Dann würde das irische Pub „Charlie P’s Irish Pub“, das bisher immer schön grün mit Kleeblättern angestrichen war, rot weiß rot angestrichen und in „Karli P’s irisches Beisl“ umbenannt…autsch.
Gestern Abend als ich nach der Vorlesung heimfahren wollte (man erinnere sich: die Uni ist ziemlich nah an der Fanzone) ist mir die U-Bahn davongefahren. Und normalerweise steht immer auf Anzeigetafeln, wann die nächste kommt. So war es aber nicht: frech und dreist stand da in großen, leuchtend gelben Buchstaben „Frankreich – Rumänien 0:0“. Ein kleines bisschen ärgerlich.
Während dem Spiel Italien – Niederlande gestern konnte ich immer wieder Urschreie der Affenmenschen – aka Fußballfans – mir gegenüber hören. Drei Mal „Tor!!!!!!!!111“ konnte ich hören, ein wenig anderes Gebrülle und klar und deutlich den Schlusspfiff. Von gegenüber. Das sind um die 20 Meter Luftlinie.

Am schlimmsten finde ich es ja, dass mich die Spiele teilweise sogar interessieren. So hab ich am Sonntag sporadisch mal die zwei Spiele angesehen und gestern in diversen Foren verfolgt, wer wohl das Spiel gewinnen würde. Ich war natürlich für die Niederlande; als ich gehört hab, wie unten der urigste Urschrei der Uraffenmenschen ertönte, musste ich doch kurz meinen Fernseher aufdrehen und sah das Eigentor von Italien. Danach bin ich, vor Lachen fast umfallend, zu meinen Eltern gegangen und hab es ihnen über beide Backen grinsend erzählt (Anm.: meine Eltern waren für Italien).

Donnerstag, 5. Juni 2008

Noch ein Wesen vom anderen Stern

Heute nach meiner Vorlesung war ich zu faul, um den Weg über die Spitalgasse zu gehen. Also ging ich zur Straßenbahnhaltestelle und wartete auf den 5er. Als ich hinkam, bemerkte ich eine blonde junge Frau, die mich anlächelte. Hab mir nichts dabei gedacht, ein Taschentuch aus der Tasche geholt und mir die Nase geputzt. Plötzlich kam die Frau auf mich zu:

Frau: „Hallo, ich habe hier eine Einladung für dich.“
Naiv wie ich war, dachte ich, dass es eine Einladung zu einer Greenpeacedemo oder so war und nahm das Kärtchen. Darauf stand: „Bibelkreis“ und weiter unten: „Gottesdienst“.
Ich: „Oh, äh, danke.“
Frau: „Bist du Christ?“
Ich: „Öäh nein.“
Frau: „Kannst trotzdem kommen!“
Ich: (nicke) „Danke.“

Seh ich etwa wie ein Christ aus? Mit einer grauen Schlabberhose, schwarzen Chucks und einer schwarzen Bluse?

Ab sofort geh ich nur noch mit meinem schwarzen Gothic-Mantel aus meiner Poserzeit auf die Straße.

Mittwoch, 4. Juni 2008

Plan um die EM zu überleben

Die wunderbare, aufregende, herzallerliebste EM rückt immer näher. Ach, was freu ich mich drauf. Verstopfte U-Bahnen, gesperrter Ring, Menschenmassen, überall Fahnen, Anubis vor dem kunsthistorischen Museum (wir erinnern uns: Tut Ench Amun Ausstellung gastiert in Wien) hat ein Fußball-Trikot an - was begehrt das Herz mehr?

Nun, wir haben ein paar Matches hier in Wien. Da sollte ich wenn möglich nicht auf der Straße oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln sein. Da hab ich einen Plan geschrieben.

Tage mit dummen, blöden, doofen, beschissenen [insert weitere Beschimpfungen] EM-Matches in Wien:

Sonntag, 08. Juni 2008, 18:00 Uhr (Österreich – Kroatien --> wir werden 1:3 verlieren, schätz ich mal; gar nicht außer Haus gehen)
Donnerstag, 12. Juni 2008, 20:45 Uhr (Österreich – Polen --> wir werden ebenso verlieren; nach 20 Uhr nicht mehr aus der Wohnung gehen!)
Montag, 16. Juni 2008, 20:45 Uhr (Österreich – Deutschland --> könnte spannend werden; nach der Uni [bis 19:45] heimRENNEN oder meinen Vater bitten, mich nach der Uni abzuholen)

Freitag, 20. Juni 2008, 20:45 Uhr (Viertelfinale, Österreich ist eh nicht dabei; bin sowieso nicht in Wien)
Sonntag, 22. Juni 2008, 20:45 Uhr (wieder Viertelfinale [+da nicht durchblick+]; einfach zuhause bleiben und lernen)

Donnerstag, 26. Juni 2008, 20:45 Uhr (Halbfinale, Österreich sowieso nicht dabei, da auch im Viertelfinale nicht dabei; nach der Uni nicht mehr rausgehen)

Sonntag, 29. Juni 2008, 20:45 Uhr (Finale, Österreich hat nicht den Hauch einer Chance da dabei zu sein; JA ZUHAUSE BLEIBEN)

Montag, 2. Juni 2008

[Buch] Das Mädchen mit dem Perlenohrring

So, ich fange jetzt mit einer neuen Kategorie an, inspiriert (wie so oft) von Vinterlig, die einen tollen Bücherblog gestartet hat. Ich hingegen habe schon drei Blogs (was mir von einer gewissen Person immer wieder um die Ohren gehauen wird, weil ich ja eh nie aktualisiere), also mach ich meine Buchvorstellungen hier.

Titel: Das Mädchen mit dem Perlenohrring
Autor: Tracy Chevalier

Delft 1664. In der aufstrebenden holländischen Stadt ist das Leben wohlgeordnet, jeder kennt seinen Platz: Bürger und Kaufleute, Protestanten und Calvinisten, Diener und Herren. Wohlgeordnet ist auch die Welt der jungen Griet, bis ihr Vater, der Kacheln für die berühmte Delfter Fliesenproduktion bemalt, bei der Explosion seines Brennofens das Augenlicht verliert. Um ihre Familie zu unterstützen, wird Griet als Dienstmagd in den Haushalt des angesehenen Malers Johannes Vermeer gegeben. Hier halten sie Wäsche, Küche und eine große Kinderschar in Atem, und die Schikanen von Vermeers eifersüchtiger Gattin ließen sich kaum ertragen, wären da nicht die faszinierenden Bilder des Meisters, die Griet auf magische Weise in den Bann ziehen. Obwohl der Zutritt für die gesamte Familie verboten ist, wagt sich Griet heimlich in das Allerheiligste des Hauses, in Vermeers Atelier, um dort stundenlang zu sitzen und Farben und Gegenstände nach ihren eigenen Vorstellungen zu ordnen.

Allmählich schleicht sich ein seltsames Gefühl in ihren eintönigen Alltag, ein Gefühl, das Griet nicht deuten kann und das sie zutiefst beunruhigt. Denn immer häufiger ruht der Blick des Hausherrn bei ihren täglichen Verrichtungen auf ihr: "Bleib so", unterbricht er sie, "beweg dich nicht." Das Band zwischen Herr und Magd wird enger. Eine verschwörerische Beziehung wächst, zaghaft zunächst und doch mit unterschwelliger Leidenschaft. Vermeer beginnt, Griet heimlich zu malen, und unter seinen Händen nimmt ein Bild Gestalt an, dessen Sogwirkung er sich selbst kaum noch entziehen kann. Als er Griet bittet, einen Perlenohrring anzulegen, beschwört das eine Katastrophe herauf, die nicht nur für Griet ungeahnte Folgen hat.
(Quelle: literaturschock.de)

Für ein Buch, das ausschließlich mit Kunst zu tun hat, finde ich es wirklich erstklassig. Es ist gut geschrieben, die Bilder so detailliert beschrieben dass man sie vor sich sehen kann, ohne zu wissen, wie sie aussehen, und gut recherchiert, denn ich habe bis jetzt über google jedes einzelne Bild, das in dem Buch genannt wurde, gefunden.
Die junge Griet ist ein Mädchen, mit dem man sich sofort identifizieren kann – ein wenig naiv und schüchtern, aber schnell im Denken und schlagfertig, auch wenn sie sich nicht oft traut, etwas zu sagen. Ihre Gefühle für Vermeer werden gut beschrieben, und auch die Tatsache, dass sie nicht weiß, was sie für ihn empfindet, kommt sehr gut rüber.
Einzig das Ende fand ich ein wenig enttäuschend, da ich nicht gedacht hätte, dass Griet einen Mann heiratet, den sie (so hatte es den Anschein) eigentlich nicht wirklich liebt, nur um der Familie finanziell helfen zu können. Stellenweise fand ich das Buch auch sehr traurig, wie zum Beispiel als die Pest ausbricht und Griets Schwester Agnes daran stirbt. Aber sonst hat es mir sehr gut gefallen, die Figuren sind gut gezeichnet, die Handlungen toll beschrieben und die Leidenschaft zwischen Griet und Vermeer ist keinesfalls übertrieben dargestellt, man merkt einfach nur, dass sie sich anziehend finden.

Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, wenn auch nicht so fesselnd wie andere Bücher, aber trotzdem würde ich jedem, der an Kunst und Geschichte interessiert ist, dieses Buch empfehlen.