Montag, 2. Juni 2008

[Buch] Das Mädchen mit dem Perlenohrring

So, ich fange jetzt mit einer neuen Kategorie an, inspiriert (wie so oft) von Vinterlig, die einen tollen Bücherblog gestartet hat. Ich hingegen habe schon drei Blogs (was mir von einer gewissen Person immer wieder um die Ohren gehauen wird, weil ich ja eh nie aktualisiere), also mach ich meine Buchvorstellungen hier.

Titel: Das Mädchen mit dem Perlenohrring
Autor: Tracy Chevalier

Delft 1664. In der aufstrebenden holländischen Stadt ist das Leben wohlgeordnet, jeder kennt seinen Platz: Bürger und Kaufleute, Protestanten und Calvinisten, Diener und Herren. Wohlgeordnet ist auch die Welt der jungen Griet, bis ihr Vater, der Kacheln für die berühmte Delfter Fliesenproduktion bemalt, bei der Explosion seines Brennofens das Augenlicht verliert. Um ihre Familie zu unterstützen, wird Griet als Dienstmagd in den Haushalt des angesehenen Malers Johannes Vermeer gegeben. Hier halten sie Wäsche, Küche und eine große Kinderschar in Atem, und die Schikanen von Vermeers eifersüchtiger Gattin ließen sich kaum ertragen, wären da nicht die faszinierenden Bilder des Meisters, die Griet auf magische Weise in den Bann ziehen. Obwohl der Zutritt für die gesamte Familie verboten ist, wagt sich Griet heimlich in das Allerheiligste des Hauses, in Vermeers Atelier, um dort stundenlang zu sitzen und Farben und Gegenstände nach ihren eigenen Vorstellungen zu ordnen.

Allmählich schleicht sich ein seltsames Gefühl in ihren eintönigen Alltag, ein Gefühl, das Griet nicht deuten kann und das sie zutiefst beunruhigt. Denn immer häufiger ruht der Blick des Hausherrn bei ihren täglichen Verrichtungen auf ihr: "Bleib so", unterbricht er sie, "beweg dich nicht." Das Band zwischen Herr und Magd wird enger. Eine verschwörerische Beziehung wächst, zaghaft zunächst und doch mit unterschwelliger Leidenschaft. Vermeer beginnt, Griet heimlich zu malen, und unter seinen Händen nimmt ein Bild Gestalt an, dessen Sogwirkung er sich selbst kaum noch entziehen kann. Als er Griet bittet, einen Perlenohrring anzulegen, beschwört das eine Katastrophe herauf, die nicht nur für Griet ungeahnte Folgen hat.
(Quelle: literaturschock.de)

Für ein Buch, das ausschließlich mit Kunst zu tun hat, finde ich es wirklich erstklassig. Es ist gut geschrieben, die Bilder so detailliert beschrieben dass man sie vor sich sehen kann, ohne zu wissen, wie sie aussehen, und gut recherchiert, denn ich habe bis jetzt über google jedes einzelne Bild, das in dem Buch genannt wurde, gefunden.
Die junge Griet ist ein Mädchen, mit dem man sich sofort identifizieren kann – ein wenig naiv und schüchtern, aber schnell im Denken und schlagfertig, auch wenn sie sich nicht oft traut, etwas zu sagen. Ihre Gefühle für Vermeer werden gut beschrieben, und auch die Tatsache, dass sie nicht weiß, was sie für ihn empfindet, kommt sehr gut rüber.
Einzig das Ende fand ich ein wenig enttäuschend, da ich nicht gedacht hätte, dass Griet einen Mann heiratet, den sie (so hatte es den Anschein) eigentlich nicht wirklich liebt, nur um der Familie finanziell helfen zu können. Stellenweise fand ich das Buch auch sehr traurig, wie zum Beispiel als die Pest ausbricht und Griets Schwester Agnes daran stirbt. Aber sonst hat es mir sehr gut gefallen, die Figuren sind gut gezeichnet, die Handlungen toll beschrieben und die Leidenschaft zwischen Griet und Vermeer ist keinesfalls übertrieben dargestellt, man merkt einfach nur, dass sie sich anziehend finden.

Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, wenn auch nicht so fesselnd wie andere Bücher, aber trotzdem würde ich jedem, der an Kunst und Geschichte interessiert ist, dieses Buch empfehlen.

1 Kommentar:

Moudschegiebchn hat gesagt…

Oh, ich insperiere? ^^
Und danke. :')

Das Buch klingt toll, ich denke ich werde mir das bei Gelegenheit kaufen.